Hifi Sound & Design Obelisk 1 (2024)

Was treibt einen Menschen an, der mit seinem Leben zufrieden sein kann und keine Notwendigkeit verspürt, etwas zu ändern oder neu zu beginnen? Natürlich: Neugierde, Begeisterung, manchmal auch Zufall. Aber direkt von Zufall zu sprechen hieße, Harry Geiger nicht gerecht zu werden, dem Mann, um den es hier geht

Mitspieler

Plattenspieler

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (1)Acoustic Solid Machine mit SME M2 12 und Benz L2 Wood
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (2)Transrotor Dark Star Reference mit Goldring 2200
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (3)Clearaudio Innovation Compact mit Unify und Talismann II


Phonovorverstärker

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (4)PS Audio GCPH modifiziert
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (5)Malvalve Preamp Three Phono
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (6)Restek MRIA+


Verstärker

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (7)Twin Sound CST 100 MkII
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (8)Krell S 300i
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (9)MalValve Preamp Three Line und Poweramp Three


Zubehör:

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (10)Netzleiste von HMS
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (11)NF-Kabel von Van den Hul
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (12)Phonokabel von Furutech
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (13)Lautsprecherkabel von Intertechnik
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (14)Laufwerkstisch von Basso Continuo
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (15)Rack von Empire

Gegenspieler

Lautsprecher

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (16)Teufel Ultima 800
Hifi Sound & Design Obelisk 1 (17)Lumenwhite Artisan


Seines Zeichens Ingenieur bei BMW in München, hat Harry Geiger auf den ersten und zweiten Blick erst einmal herzlich wenig mit HiFi und Lautsprecherbau zu tun. Und trotz des immer vorhandenen Interesses für den Lautsprecherbau kam der Impuls, einen komplett eigenen Lautsprecher auf Beine zu stellen, aus einer ganz anderen Richtung.

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (18)Hifi Sound & Design Obelisk 1 (19)Hifi Sound & Design Obelisk 1 (20)Hifi Sound & Design Obelisk 1 (21)Hifi Sound & Design Obelisk 1 (22)

Geigers Frau Carola betreibt seit Jahren eine Kunstwerkstatt für Keramik samt eigenem Brennofen und Ausstellungsraum – ihre Skulpturen kann man unter www.keramik-carola-geiger.de bewundern. Ein Gedankengang folgte dem anderen und schließlich erkannte der Ingenieur, dass er hier eine Herausforderung gefunden hatte, die groß genug war für eine lange Zeit frustrierender Fehlschläge, nervender Teufel im Detail und langwieriger Abstimmarbeiten – eben genau das, was der Mann mittleren Alters heutzutage Hobby nennt. Dass es im Endergebnis mehr als ein hobbyeskes Resultat geworden ist, spricht nur für die Beharrlichkeit und die Ansprüche des Entwicklers an sich selbst: Auf keiner geringeren Plattform als der High End 2009 in München erblickte die staunende Öffentlichkeit – und der Verfasser dieses Artikels – zum ersten Mal die Obelisk 1 getaufte Kreation der ebenfalls neuen Firma Hifi Sound & Design. So sperrig sich der Name anhören und lesen mag: Er trifft die Aussage dieses ungewöhnlichen Lautsprechers auf den Punkt. Sound und Design stehen Seite an Seite. Der optische Aspekt ist dem klanglichen Anspruch nicht nur gleichgestellt, sondern war sogar Ausgangspunkt der gesamten Entwicklung der Obelisk 1 – am Anfang war quasi die Skulptur, dann erst der Lautsprecher. Der konsequente und bereits eingeschlagene Weg ist es nun sicherlich, dieses Produkt über den Aspekt Inneneinrichtung und -architektur zu vertreiben – Material und Form lassen sich in etlichen Wohnräumen harmonischer integrieren als viele der handelsüblichen eckigen Holzkisten. Auf dem sicher nicht gerade unterbesetzten Markt der HiFi-Lautsprecher mit extrem viel, extrem kompetenter und extrem renommierter Konkurrenz kann man einen solchen Lautsprecher großmütig lächelnd als netten Versuch eines Außenseiters abtun oder die Gelegenheit nutzen, sich „das Keramikding“ einmal anzuhören. So bei mir geschehen auf der High End in einer dieser – sagen wir – brauchbaren Schallkabinen, danach noch einmal beim Entwickler in dessen eigenem Hörraum. Beide Male konnten mich die akustischen Eindrücke so weit überzeugen, dass ich guten Gewissens einen Test vereinbaren konnte. Und so kommt es, dass ein Pärchen Obelisk 1 vom Entwickler im schlimmsten Wintereinbruch persönlich abgeliefert wird. Eine wichtige Funktion hat der Lautsprecher damit schon unter Beweis gestellt: Er bringt genügend Gewicht auf die Hinterachse, um noch durch das dichteste Schneetreiben zu kommen. Ernsthaft: So eine Tonskulptur wiegt eine ganze Menge, gut 60 Kilogramm pro Lautsprecher dürften es locker sein. Oberteil und Sockel sind miteinander verschraubt, so dass ein einigermaßen erträglicher Transport in vier Teilen möglich ist. Die Weiche mit feinsten Mundorf-Bauteilen ist im Unterteil der Obelisk untergebracht und wurde im Sinne einer lebendigen Wiedergabe so einfach gehalten, wie es nur irgendwie möglich war. Dem HiFi-Experten erschließen sich bei der ersten Konfrontation mit der Obelisk 1 sofort ihre zwei Gesichter: In einer völlig unkonventionellen Gehäuseform und -bauart steckt eine elektrisch völlig konventionelle Lautsprecherkonstruktion. Die Form ist rund, wirkt sehr organisch – die weltberühmten Skulpturen auf den Osterinseln fallen einem ein, der Film „Coneheads“ vielleicht noch. Der gebrannte Ton fühlt sich kühl an, rau und sehr massiv – man bekommt eine Ahnung davon, wie schwer es ein muss, diesen im Rohzustand arbeitenden Werkstoff so vorzubereiten, dass alle Maße nach dem Trocknen und Brennen passen. Der „Produktionsvorgang“ bemisst sich daher auch nicht in Tagen, sondern in Wochen – reine Handarbeit versteht sich damit von selbst, und damit auch der absolut individuelle Charakter jeder Obelisk als Einzelstück, die mit einem Paarpreis von 7.600 Euro damit auch keineswegs überteuert erscheint. Anhand erster Messungen in unserer Lautsprechertesthalle, bei denen es aufgrund des ursprünglich nicht versenkten Hochtöners zu Interferenzen um 5 Kilohertz gekommen war, hat Geiger seine Bearbeitungstechnik so weit verfeinert, dass er es jetzt schafft, die Chassis voll in der Schallwand zu versenken. Lohn des Aufwands ist ein perfekt störungsfreier Frequenzgang. Zu den Messungen der Box möchte ich noch ein paar weitere Worte verlieren – die Bauform und das verwendete Material haben eben nicht nur optische Auswirkungen, sondern auch solche akustischer Art, und zwar bemerkenswerte. Das Wasserfalldiagramm, das verdeutlicht, wie lange welche Frequenzen nachschwingen – je weniger Nachschwinger es gibt, desto besser. Die Obelisk 1 gibt sich hier ebenso vorbildlich wie bei ihrem Klirrverhalten. Diese Aspekte haben sicherlich mit der hervorragenden Qualität der verwendeten Chassis von Seas Excel mit ihren harten Magnesiummembranen zu tun, vor allem aber mit den hervorragenden Eigenschaften des Gehäuses, dessen runde Form keine Schallreflexion im Inneren zulässt und dessen Materialdichte jegliche Wandschwingung im Ansatz eliminiert. Zwei Zentimeter gebrannte Keramik kann eben nichts erschüttern – eine Box aus einem wie auch immer gearteten Holzwerkstoff müsste ein Vielfaches der Wandstärke aufbringen, um auch nur in die Nähe zu kommen. Ergebnis: Die Obelisk 1 klirrt selbst bei beeindruckend lauten 95 Dezibel mittleren Schalldruckpegels deutlich weniger als ausgewachsene Standboxen mit mehr und größeren Chassis – und damit meine ich nicht nur einige ausgewählte Probanden, sondern durch die Bank alle. Die leicht „britische“ Abstimmung macht sich auch im Hörraum bemerkbar – die Box macht auf keinen Fall plakativ auf sich aufmerksam, sondern macht einen unspektakulären, ungemein entspannten Eindruck. Dabei ist sie keineswegs dunkel abgestimmt – der Excel-Hochtöner mit seinem fantastischen Rundstrahlverhalten verteilt so viel Hochtonenergie im Hörraum, dass sich die Feinauflösung ganz selbstverständlich und für unsere Ohren viel entspannter darstellt, als man das von schlechteren Tönern kennt – dieser Lautsprecher zwingt uns nicht mit der Nase aufs Detail, sondern stellt sie einfach zur freien Verfügung. Kein Wunder, rufen wir uns noch einmal die Messungen ins Gedächtnis, dann ist das, was die Obelisk 1 wiedergibt, eine hervorragende Mischung aus ganz viel Musiksignal und ganz wenig Resonanzen. Das kommt natürlich auch der räumlichen Illusion zugute, die der Lautsprecher absolut auf den Punkt bringt: Wurde in einer Aufnahme, am besten live, eine Bühne oder ein Studioraum gut eingefangen, dann hört man das. Hat man dies mit künstlichem Nachhall mehr oder weniger gut versucht zu simulieren, dann hört man das auch. Punkt. Es tut mir leid, auch die Obelisk macht bei aller entspannter Wiedergabe schlechte Produktionen nicht besser – sie fallen nicht komplett auseinander, wie bei auf strengste Analytik getrimmten Boxen, die Fehler bleiben aber hörbar. Bei guten Aufnahmen hingegen stimmt alles: Die Orchester-Showstückchen der „Witches Brew“ in der Neuauflage von Classic Records springen geradezu aus den Lautsprechern – die kleinen Chassis zeigen überhaupt keine Probleme mit großen Orchestern und spätromantischen Dynamikknallern. Im Gegenteil – gerade in den untersten Lagen, wo man sich als Tester schon mit mehr oder weniger undefiniertem Bassbrei arrangiert hat, zeigen die beiden Obelisken, dass auch dort noch einiges an Finessen passiert – ein dickes Extralob für die souveräne Tieftonwiedergabe. Diese fällt auch nicht auseinander, wenn Rock- und Popmusik auf elektronisch erzeugte oder verstärkte tiefe Töne zurückgreift – große Trommeln bleiben groß, auch wenn ihr realer Durchmesser das der Tieftöner um ein Vielfaches überschreitet. Und das sind eben nicht die Obertöne, die stellvertretend auf Ereignisse im Tiefton hinweisen, sondern echte Bässe, die mit der nötigen Autorität und Schwärze wiedergegeben werden – für die Größe des Gehäuses und der Chassis kommen die Kontrabässe „In der Halle des Bergkönigs“ aus Edvard Griegs Peer Gynt Suite mehr als realistisch und eine pumpende Bass Drum bei AC/DC überfordert die Obelisk genauso wenig wie die Synthesizer-Klänge von Air, Moby oder Kraftwerk. Grandios wird Harry Geigers Lautsprecher, wenn es um handgemachte Musk mit liebevoll aufgenommenen Naturinstrumenten geht: Das Debütalbum von Robert Coyne, Sohn des legendären Kevin Coyne, erzeugt über die Tonskulptur grandiose Momente, in denen Akustikgitarre und Stimme eine Gänsehautatmosphäre erzeugen, die man nur ganz selten erleben darf. Das hat große Klasse! Ob der Lautsprecher auch Schwächen hat? Die einzige in meinen Augen: Ich würde mit der Obelisk nicht oft umziehen wollen.

Fazit

Mit der Obelisk 1 ist Harry Geiger etwas ganz Neues gelungen. Eine Skulptur, die sich organisch in einen modernen Wohnraum einfügt und am allerwenigsten danach aussieht, was sie quasi ganz nebenbei ist: ein hervorragender Lautsprecher.

Hifi Sound & Design Obelisk 1 (2024)
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